Zwischen den Zeilen ...

Der Verein besteht ja nicht nur aus dem Herrenteam, welches weiter ausgebaut werden soll, sondern auch aus den Jugendmannschaften der T-Birds. Diese werden oft auch von Spielern der Männermannschaft trainiert, also steckt dahinter auch ein System. Ist dieses anders als bei anderen Vereinen?

Was erwartet einen Anfänger bei den Thunderbirds eigentlich? Was ist dran an den Gerüchten einer zweiten Mannschaft? Dazu der sportliche Leiter:

T-Bird: Gibt es bei den T-Birds einen Plan für eine zweite Mannschaft oder nicht?

Bobo: Klares Jain. So wie die Regeln im AFVD durch die BSO zzt. sind, werden wir keine zweite Männermannschaft aufbauen, sondern 3 Männerteams.

T-Bird: Könntest Du das mal bitte erklären, da scheint mir der Plan nicht ganz offensichtlich zu sein?

Bobo: Eigentlich ganz einfach. Würden wir eine echte Zweite machen, würde die unabhängig von der ersten am Spielbetrieb teilnehmen. Das ist ok, aber kein sinnvoller Unterbau für die erste, die sich mittelfristig ja verändern muss, da der Weg ja im Sinne des Ligenbetriebes ja nur nach oben strebend geregelt ist. Aber das wollen, wie wir festgestellt haben, gar nicht alle Spieler und manche können es, aus den unterschiedlichsten Gründen, auch nicht oder auch nur zeitweise nicht. Also kann man die Spieler in drei Gruppen einteilen, die, die können und wollen, die, die wollen aber nicht können, die, die nicht wollen und nicht können. Also brauchen wir drei Teams und bauen eine entsprechende Struktur auf.

T-Bird: Also „nicht können“ klingt hart. Ist es nicht Deine Aufgabe als Coach, denen das beizubringen?

Bobo: Natürlich, aber das geht nur unter bestimmten Bedingungen. Nicht können ist mehr auf die Umstände des Spielers bezogen, Abschlussprüfungen in Schule und Beruf, Wehrdienst, Verletzungen, Nachwuchs und viele Dinge mehr, die oft dazu führen, dass der Spieler seine Leistung nicht mehr bringen kann und er selber darüber genau so unzufrieden ist wie seine Mitspieler, sein Umfeld und die Coaches. Also musste dafür eine Lösung gefunden werden, denn der Verein muss eine Chance für jeden bieten.

T-Bird: Verstehe, es geht mehr darum, die Spieler ihren Möglichkeiten entsprechend optimal einzuteilen.

Bobo: Genau. Das nimmt dem Spieler den Druck, entspannt die Coaches und erzeugt das Verständnis der Teamkameraden. Aber wichtiger noch, die Spieler bleiben beim Verein, können sich fit halten und sobald sie wieder andere Möglichkeiten haben, jederzeit auch leichter wieder einsteigen.

T-Bird: Wie sieht das praktisch aus, wie muss man sich das vorstellen?

Bobo: Unser Ansatz ist ja, eigene Spieler aus der Jugend in den Herrenbereich zu überführen. Dazu kommen dann noch die vielen Neuanfänger, beides hält sich in etwa die Waage. Von einem Neuen kann ich nicht ernsthaft erwarten, dass er Football sofort auf Leistung hin betreibt, die Jugendlichen haben eigentlich zuerst die Schule (Abitur), den Ausbildungsabschluss oder den Studienanfang im Kopf zu haben. Wer in dieser Zeit aufhört, steigt meistens später nicht wieder ein oder verletzt sich dabei schwer.

Also bringen wir diese in den Bereich der Aufbauliga unter, so reißt der Kontakt und das Sporttreiben nicht ab. Frei vereinbare Freundschaftsspiele halten das Gelernte lebendig und die Jungs fit. Alles mit Pässen, Coaches, Trainingsinhalten usw. der Männermannschaft, so dass jederzeit innerhalb der T-Birds „gewechselt“ werden kann, was normal nicht gehen würde.

T-Bird: Also werden wir demnächst die Thunderbirds bei Spielen im Bereich der Aufbauliga erleben?

Bobo: Ja genau, dort können dann unsere ganzen Neuanfänger mal ein ganzes Spiel selber Erfahrung sammeln, ohne dass sie „Angst“ haben müssen, gerade alleine für den Abstieg verantwortlich zu sein (lacht). Im Ernst, in einem Punktspiel in dieser Liga kann ich einen Anfänger kaum noch einsetzen und höher auch nicht, das halte ich für gefährlich und auch nicht sinnvoll. Manche Dinge kann er eben nach 3 Monaten noch nicht richtig und das ist dann weder ihm, noch dem Team gegenüber fair, ihn „lernen“ zu lassen. Auf der anderen Seite hast Du auch Spieler die sich hocharbeiten wollen und das auch umsetzen können, sprich die Vollgasleute, die alle in einem Team ? Nicht, wenn ich es vermeiden kann, da wir alle wissen, sowohl unter als auch überforderte Sportler werden unzufrieden sein, das wollen wir nicht bei den THB.

T-Bird: Wie macht sich das praktisch bemerkbar ?

Bobo: Wir haben damit ja gerade erst angefangen, aber die „Neuen“ freuen sich mal mehr als nur kurze Einsätze im vierten Qtr. zu erleben. Die Coaches üben weniger Druck aus, da einfach mehr Zeit bereitgestellt werden kann und auch extra Trainingseinheiten angeboten werden können.

Einige bleiben doch dabei, weil Sport im Verein doch am schönsten ist und wir inzwischen nicht mehr nur Football anbieten, sondern uns auch zwischen Kardio und Crossfit bewegen, um nicht Bauch, Beine und Po zu sagen. Sprich einen vernünftigen Umgang mit der Langhantel lernst Du bei uns auch noch im Verein.

T-Bird: Danke Bobo für die Informationen, wir wünschen weiterhin viel Erfolg.