Die Serie hält ....

Als am Sonntag beide Teams zum nun dritten Mal in den letzten 3 Jahren im gut besuchten Germer-Stadion aufeinander trafen, glaubte eigentlich niemand an ein enges Spiel. Die Magdeburger waren maximal gut vorbereitet, konnten 50 Spieler aufstellen und hatten sogar noch einige weitere, die wegen dieser Kaderbegrenzung sich nicht umziehen konnten. Neu, oder besser wieder HC Harald Völkel konnte die Thunderbirds bei ihren 3 vorangegangenen Spieltagen analysieren, was sich auch bemerkbar machte. Die Thunderbirds ihrerseits waren nach den letzten Ausfällen nur noch mit einem Rumpfkader von 33 Spielern angereist.

Die wöchentliche Belastung der Spieler ( die Thunderbirds haben die meisten Spiele in der Regionalliga Ost bisher absolviert ) scheint für einige zu viel zu sein.

Bilder © Christian Martens

Aber erstens kommt es anders und zweites als man denkt... Die vom Leipziger Gordon "Five-Fingers" Leisker als White Head geleitete Partie war nicht nur gewohnt fair, sondern für die Berliner ungewohnt flaggenarm. Beide Teams zusammen schafften es gerade mal auf knapp 100 yards bei 11 Flaggen, dementsprechend wurde also mal Football gespielt... auch gab es gerade am Anfang ein paar deutliche Ansagen an die Aktiven von Seiten der Neutralen, so dass die Grenzen früh für alle klar waren, wie gesagt ohne Flaggen...

Man merkte beiden Teams an, dass sie sich gut kannten und so gab es ein vorsichtiges Abtasten im ersten Spielabschnitt, quasi so, als wollte man bei seinem Gegenspieler nachfragen "ob noch alles beim alten ist"... Die Magdeburger eröffneten dann den Punktereigen und trugen wie gewohnt eine solide Mischung aus Lauf und Passspiel vor. Bei der 2-Point Conversion, man hatte eher mit einer Swinging Gate gerechnet, reagierten die T-Birds etwas zu langsam und konnten den Ballträger erst in der Endzone tackeln. Beide Teams agieren übrigens bisher ohne US-Importe, was der Spielqualität insgesamt keinen Abbruch tat, hat man doch auch fähige QB´s auf beiden Seiten am Start und auch noch Back-ups für diese Position. Die Defense der Thunderbirds war in guter Verfassung und so konnte ein Ball der Magdeburger abgefangen und zurückgetragen werden. Danach hatten beide Defenses ihre Gegner im Griff und so kamen nur noch 2 FG bis zur Halbzeit dazu. Die Stimmung bei den Thunderbirds war gut, endlich mal keine Klatsche.

Bilder © Christian Martens

Beide Teams konnten noch einige schöne Läufe und Pässe vortragen, das Spiel ging hin und her, je ein TD sorgte für mehr Spannung als den meisten Anwesenden lieb war und mit dem letzten, gescheiterten FG-Versuch der Thunderbirds in der Schlusssekunde brach dann auch der verdiente Jubel auf Magdeburger Seite aus.

Nun kommt es also zum zweiten Lokalderby mit den Berlin Rebels, die ihrerseits gestern beim Vorjahresmeister eine Leistungssteigerung zeigten und mit vollem Kader fast alles unterbanden, was die Berlin Bears beim Heimspielauftakt in der Lipschitzallee versuchten. Der US-QB der Bears war der Unterschied auf dem Platz und somit sollten die Rebels ebenfalls optimal vorbereitet agieren können. In der Woche zuvor schlug man bereits klar die Leipzig Lions, so dass sich die Rebels wohl eher auf dem Weg ins Mittelfeld befinden und der Abstiegskampf zurzeit ein Fernduell mit den Leipzig Lions zu werden scheint, nach dem Abgang ihres US-QB vor dem Spiel gegen die Berliner und auch nur solange sie keinen Ersatz-Import aufbieten können.

Zum Magdeburg Spiel befragt sagte der HC der Südberliner:

Wir sind froh, nicht in der dritten Woche in Folge unter die Räder gekommen zu sein, wenn auch klar war, dass dies hauptsächlich daran lag, dass die Offense der Guards noch nicht auf Betriebstemperatur gelaufen ist. Wir hatten viel Glück, dass die Passempfänger so viele Bälle fallen gelassen haben, sonst hätte es anders ausgesehen. Wir haben unserem Rookie-QB viel Spielzeit gegeben, von daher hat auch keiner wirklich mit einem so engen Spiel gerechnet und ohne diesen Druck hätte es dann, wie immer, fast gereicht. Playcalling war schon fast ungewohnt, solche Downs wie 2/5 oder 3/2 zu haben und nicht laufend 2/25 oder 3/40, aber vielleicht hat uns die kleinliche Spielleitung aus Berlin auch gerade auf solche Spiele vorbereitet und natürlich wird in der Regio auch strenger gepfiffen... unser Kicker ist wieder in Form, ganz wichtig im Abstiegskampf gegen die Lions, denn lange Drives bekommen wir noch immer nicht hin. Magdeburg im Rückspiel, naja ich hoffe auf die Serie, aber das hängt stark davon ab, wie viele der Ausfälle, die wir zurzeit haben, bis dahin wieder im Training und beim Rückspiel dabei sind, aber ich habe Hoffnung.

Bilder © Christian Martens

Zum Spiel der Rebels gegen die Bears:

Starker US-QB bei den Bears, offensichtlich noch nicht eingeworfen, aber ist ja erst kurz hier, soll ja auch bis zur Relegation in die GFL-2 sich noch legal im Land aufhalten dürfen, konnte also nicht früher kommen. Denke mal Glück für die Rebels, weil dann kommen zu den 200 yards, die er läuft, noch 400 durch die Luft dazu und Spiele mit 50-80 Punkten Unterschied, wie eben gegen Cottbus. Der Defense US-Import fiel nicht so auf, weil die Bears ohnehin eine GFL-2 Front 7 haben und von den Teams der unteren Tabellenhälfte kaum gefordert werden können... Über CB und Safetys kann man nichts sagen, Zeit für Passspiel war einfach nicht vorhanden... Da sehe ich nur noch Cottbus und Spandau in der Nähe... seit gestern oder bis Ersatz da ist wohl eher die Bulldogs als die Crayfish, aber die Saison ist noch lang...

Zum nächsten Gegner, den Berlin Rebels 2:

Im Moment ist es schon so, dass bei den Rebels ja mehr Spieler auf der Tribüne sitzen als bei uns noch fit am Rand stehen, aber da nur 11 auf dem Platz stehen und unsere ja in beide Richtungen schon aus der Jugend ausgebildet werden, passt das, noch jedenfalls. Gegen die Guards haben wir jetzt nur 3 Ausfälle zu beklagen, zum Glück diesmal keine saisonending Verletzungen, die könnten in ein paar Wochen alle wieder dabei sein. Der Regen im Hinspiel hat ja ein Passspiel bei den Rebels unmöglich gemacht, wenn es nicht regnet am Sonntag, dann haben sie eines, was sogar den Meister Bears mal schlecht aussehen ließe, also warten wir es ab. Nach dem US-QB der Bears dürfte der HB der Rebels die meisten yards gemacht haben und das gegen die starke Box der Bears, scheint so, dass auch die OL des Prospect Teams sich eingefummelt hat.

Bilder © Christian Martens

Zum Ziel gegen die Rebels 2:

Naja werden wir sehen, leider haben wir nur heute ein walk-thru-Training ( gestern Spiel ) und durch den Feiertag am Donnerstag kein Training um 20.00 Uhr, so dass wir quasi ohne reguläres Training gegen die Rebels antreten, weil es in ganz Neukölln keinen Trainingsplatz gibt am Vatertag. Aber im Moment denke ich, ist das zu verkraften, weil wir ja nun auch seit einem Monat jede Woche gespielt haben und die Jungs wahrscheinlich die Pause mehr brauchen als ein Training. Ich habe mir das Video gegen Leipzig angesehen und am Samstag gegen die Bears live, die Rebels-Coaches spielen mit großer Routine die Saison ab und wissen eben, wo sie testen und wo sie punkten können. Da unser Kicker wieder in Form ist ( Kicks aus 35 und 57 yards waren in Magedburg gut ), können wir vielleicht den direkten Vergleich noch gewinnen, wenn wir es schaffen, die 14 Punkte zu verteidigen, das ist erstmal das Minimalziel, danach ist dann Leipzig der nächste Gegner mit Chancen für uns, wenn sie keinen Import holen bis zu unserem Spiel, die Rebels haben ja schon vorgelegt gegen die Lions mit einem klaren Sieg.

Zum Überraschungssieg der Bulldogs gegen die Cottbus Crayfish.

Ich weiß nur, dass der US-QB bei Cottbus raus ist, wohl leider durch Verletzung, hoffen wir mal für ihn, dass es nicht so schlimm ist. Außerdem hat Cottbus ja noch weitere US-Spieler, Europäer und Ex-Berliner im Kader, so dass mich das schon überrascht hat, aber mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Glückwunsch an Spandau, den Bulldogs ist anzumerken, dass durch die Schwäche bei den Adlern ihre Rolle im Berliner Football von quasi Adler II zu einer eigenen Größe ins Laufen kommt. Wird sicher spannend am 19.5 gegen die Bears.

Am Wochenende geht es erst einmal wieder gegen die Berlin Rebels Prospect, um 15:00 Uhr ist im Stadion Wilmersdorf Kickoff.

Seid dabei, ein spannendes Spiel ist garantiert!

Berlin Rebels Prospects vs Berlin Thunderbirds

Sonntag, 13.05.2018

Kick Off 15:00 Uhr

Stadion Wilmersdorf, Fritz Wildung Straße, 14199 Berlin

Tickets: 6,00 €/ erm. 4,00 €

Christian Martens - 29.04.2018

Bilder © Christian Martens